Chronik des Spiekerooger Segelclubs e.V.

Am 28.4.1928 wurde der Spiekerooger Segelclub von Schülern der Hermann-Lietz-Schule gegründet.

Zunächst lag der Club, der mit zwei Booten begann, allein in den Händen der Schüler. Diese waren für Segelbetrieb, Organisation und Instandsetzung selbst verantwortlich.
Da die Boote von den Eltern als Stiftung eingebracht wurden, übernahm die Schulleitung wenig später die Geschicke der Segelgilde.
Eines der ersten Boote war die inzwischen zu legendärem Ruhm gelangte offene Jolle „Seestern“, die über zwanzig Jahre die Flotte des Clubs anführte und bei deren Kauf die Beratung durch den Insulaner und damaligen Hausmeister Hans Harms nicht unwesentlich war.

 

In Erinnerung an dieses Schiff wird noch heute zu Pfingsten die alljährliche „Seestern-Gedächtnis-Regatta“ durchgeführt.

Während der dreißiger Jahre wurde der Segelbetrieb von der Marine-Hitlerjugend übernommen und 1945 wieder unter die Obhut der Lietz-Schule gestellt, Neben der „Seestern“ waren es dann die umgebauten Rettungsboote „Norkus“, „Viking“ und „Neptun“ sowie die Jolle „Delphin“, die das SSC-Emblem auf Revier- und Tourenfahrten führten.
Das Jahr 1967 brachte für den SSC eine Zäsur. Einige Insulaner, unter ihnen Heye Deepen und Bernd Frerichs, waren inzwischen Bootseigner und Mitglied des Segelvereins „Harlebucht“, (Bensersiel) geworden.
Die Integration des „Dorfes“ in den SSC war nur noch eine Frage der Zeit. Die Aufnahme der Insulaner erfolgte in Zusammenarbeit mit dem SSC-Vorsitzenden und Lietz-Lehrer Wolfgang Fischer, der jedoch die Selbstständigkeit der Hermann-Lietz-Schule innerhalb des SSC bewahren wollte. Im Frühjahr 1967 traten vierzehn Spiekerooger dem SSC bei und wählten mit Karl Warenski, Jakob Gerdes und Klaus Eckstein einen neuen Vorstand. Die Segler der Lietz-Schule wurden zur eigenständigen Jugendabteilung erklärt. Im April 1968 wurde der SSC Mitglied des Deutschen Seglerverbandes (DSV).

Der Club verfügte jetzt zwar über das Rüstzeug eines Segelvereins, wie Boote, Satzung, Vorstand und DSV-Mitgliedschaft, doch besaß er weder Bootssteg noch Bootsschuppen. So blieben die Boote im Sommer im Watt liegen, wo sie nur bei Ebbe zu erreichen waren und auf „Schit“ lagen, und bezogen ihr Winterquartier im Ortskern – in den Gärten oder hinter den Eigner-Häusern. Im Jahre 1970 wurde in der Baggerkuhle, die während des Ausbaus zum Süderdeich entstand, ein provisorischer Steg errichtet, mit dem die SSC-ler ca. 5 Jahre vorlieb nehmen mussten (aus: Peter Roterberg ‚Die Nordseeinsel Spiekeroog“, 1983).

Danach wurde im Bereich des alten Anlegers die erste stabile Steganlage für den SSC errichtet.
Durch die ständig wachsende Zahl der Mitgleider wurde schon bald der Wunsch nach einer größeren Anlage laut. Diese Gelegenheit ergab sich, als 1981 der ortsnahe Hafen fertiggestellt wurde. Den östlichen Bereich deklarierte man zum Yachthafen, wo eine Schwimmsteganlage installiert wurde, die vorerst genügend Platz bot.

1983 begannen die Planungen für eine Bootslagerhalle im Osten des Dorfes „Achter d‘ Diek“, diese wurde 1984 fertiggestellt und damit ergab sich die Möglichkeit, die Boote im Winter dort unterzustellen.

Im Sommer 1986 erlitt die Steganlage erhebliche Havarieschäden, so dass eine Umgestaltung und gleichzeitige Erweiterung in Erwägung gezogen wurde. Diese beschloss man am 20.3.1987 in der Mitgliederversammlung des SSC.

Da auch der Bedarf an Lagerplatz für die Boote weiterhin zunahm, begannen 1992 die Arbeiten für die Erweiterung der Bootslagerhalle, die Halle II wurde 1993 fertiggestellt.

Im Jahr 2003 wurde die Steganlage erneut erweitert und es stehen jetzt ca. 130 Liegeplätze zur Verfügung. Weiterhin ließ der SSC ausreichend sanitäre Anlagen installieren.

2005 begannen die Vorbereitungen und Planungen für einen ca. 60 mtr. langen Betonsteg im südwestlichen Hafenbereich. Die Fertigstellung erfolgte im Frühjahr 2006 und bietet dort auch großen Booten einen bequemen Liegeplatz. Ca. 15 mtr. des Betonsteges werden als Rettungssteg von der DGzRS genutzt.

Seit der Saison 2012 steht den Gastliegern ein neu erbautes Sanitärgebäude unmittelbar an der Steganlage zur Verfügung, welches die in die Jahre gekommenen Sanitärcontainer ersetzt.

Unser neuer Vereinsraum/Gastraum, im Obergeschoß des neuen Sanitärgebäudes wurde bereits bei verschiedenen Veranstaltungen und Treffen wunderbar angenommen.

Derzeit zählt der Spiekerooger Segelclub 174 Mitglieder mit 64 Booten ( Stand 20.05.2007).

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Stand 01.10.2013