Sonne und eine Schrecksekunde

SEGELN – Kollision am Start der 63. Seestern-Gedächtnis-Regatta vor Spiekeroog

SPIEKEROOG. Am Pfingstsonntag treffen sich die Segler vor Spiekeroog. Und das seit vielen Jahren. Zum 63. Mal hat der Spiekerooger Segelclub am Wochenende seine Seestern-Gedächtnis-Regatta ausgerichtet. Doch langweilig wird es für die Regattaleitung und die Segler trotzdem nicht. Bei besten Bedingungen lieferten sich die Crews auf ihren Booten spannende Duelle und hatten bei der anschließenden Party auf der Insel reichlich zu erzählen.

Erster Ausfall nach wenigen Metern

Schon kurz nach dem Start gab es die erste Schrecksekunde. Die „Tuitje“, ein Plattbodenschiff der Hermann-Lietz-Schule, war etwas früh dran. Um den Frühstart zu verhindern, entschied sich die Crew noch eine kleine Extra-Runde zu drehen. Doch das ging gründlich schief. „Wir haben einfach die Wende versemmelt und hatten keine Fahrt mehr“, erklärte der Steuermann. Die Folge war spektakulär. Die „Tuitje“ schaffte die angepeilte Kurve nicht und kollidierte mit dem Bugspriet des Startschiffs, der Fortuna. Zum Glück blieb es bei überschaubarem Sachschaden.

Das Problem mit Back- und Steuerbord

Aber auch andere Crews machten Fehler. Menschen vom Festland, die mit Wassersport eher weniger zu tun haben, verwechseln Back- und Steuerbord schon öfter. Einem Skipper bei einer Regatta sollte dies jedoch nicht passieren. Die Boote bei der Seestern-Gedächtnis-Regatta mussten eine Tonne backbord (also in Fahrtrichtung links) runden. Einige hatten die Segelanweisung offenbar nicht genau gelesen und fuhren an der falschen Seite vorbei. Das wurde mit einer Zeitstrafe geahndet.

Kleines Feld liefert sich große Duelle

Mit 47 gemeldeten Booten ist das Starterfeld am Sonntag überschaubar gewesen. In Spitzenzeiten waren etwa doppelt so viele Boote vor Spiekeroog unterwegs. Dennoch ging es stellenweise heiß her. Die Crews lieferten sich spannende Duelle in den einzelnen Klassen und zeigten sehenswerte Manöver. Dabei ging es hin und wieder recht eng zu. Vor allem bei der Auslegung der Vorfahrtsregelung sind sich die Besatzungen nicht immer einig gewesen. Den Beobachtern und der Regattaleitung an Bord des 1898 gebauten ehemaligen Tonnenlegers „Fortuna“ wurde daher nicht langweilig.

Organisatoren fast rundherum zufrieden

Entsprechend positiv fiel das Fazit von den Regattaleitern Jörg Gerdes und Mischa Stahl aus. Trotz der Schrecksekunde am Start ist alles glimpflich verlaufen. Die Crews haben erstklassigen Segelsport geliefert und die Bedingungen hätten besser kaum sein können. Für das kommende Jahr würden sie sich jedoch wieder ein etwas größeres Starterfeld wünschen. Verdient hätte es die traditionelle Regatta allemal.

Anzeiger Harlingerland – PDF Ansicht